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RWO bekommt eins auf den Hut

Alzeyer im Pokal gegen den SV Gonsenheim beim 1:5 ohne Siegchance

Vom 15.08.2007
Vom SV Gonsenheim gab´s eins auf den Hut - und zwar kräftig. In der zweiten Runde des Verbandspokals hatte der Fußball-Landesligist RWO Alzey gestern Abend beim 1:5 (0:3) gegen den ranghöheren Gast nicht den Hauch einer Chance. Der Verbandsligist gewann auch in dieser Höhe verdient.

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Volker Schütz

Es waren die ersten Pflichtspiele von Sebastian Löw und Jens Klußmeyer für den SV Gonsenheim. Und vielleicht waren die beiden in Alzey noch nicht so bekannt, weil die Neuzugänge von den A-Junioren des SV Wehen erstmals spielberechtigt waren nach ihrem Wechsel. Einen werden sie sich bei den Rot-Weißen jedenfalls merken. Klußmeyer, der SVG-Kicker mit der Nummer acht, erzielte bis zur 53. Minute vier blitzsaubere Tore hintereinander, wobei die Hausherren immer wieder Hilfestellung geleistet hatten. Schon zur Pause beim 0:3 schmeckte RWO-Präsident Heinz Blarr deshalb die Wurst kaum. "Die bleibt mir fast im Hals stecken", knurrte er angesichts einer Vielzahl von Fehlleistungen seiner Mannschaft.

Die Chronologie: Beim 1:0 (8.) klärte Claudio Rodrigues nicht richtig, beim 2:0 leistete sich Heiko Jäschke einen Querschläger, beim 3:0 trat Daniel Rica nach einem weiten Abschlag des Gonsenheimer Torhüters Marvin Bylsma ein Luftloch (32.) und beim 4:0 vermasselte Steffen Braun ein Dribbling, was Alesandro Oriana mit einem Querpass zu Klußmeyer bestrafte (53.). Dass eine Minute später der eingewechselte Takashi Yamashita mit einem Distanzschuss zum 5:0 erfolgreich war, ohne dass ein RWOler vorgelegt hatte, blieb die Ausnahme. Bei all den Geschenken, die die Hausherren fein säuberlich dargereicht hatten, war RWO-Coach Michael Schilz nur einmal laut geworden. Das war in der 36. Minute gewesen, als vor der Pause bereits Treffer Nummer vier in der Luft gelegen hatte. "Reicht uns das noch nicht? Müssen wir noch mehr Tore verschenken", brüllte Schilz. Es reichte noch nicht, wie das vierte Gegentor eindeutig bewies. Aber da hatte Schilz schon längst resigniert wieder auf der Bank Platz genommen.

"Sicher - wir haben von den Fehlern der Alzeyer profitiert", sagte Gonsenheims Trainer Jürgen Collet nach Spielschluss, "aber wir haben uns das auch erarbeitet." Collet meinte das Pressingspiel, das den Gastgebern überhaupt nicht geschmeckt hatte. Denen rutschte stets mächtig das Herz in die Hose, wenn sich die Gonsenheimer wie wild gewordene Wespen auf den Ballführenden stürzten. Bis die Hausherren wussten, was geschah, war die Kugel meist schon weg. Nach vorne ging so schon mal gar nichts. Lediglich Cemal Buelbuel hatte kurz nach der Pause eine wirklich blendende Chance, die jedoch Bylsma zunichte machte.

Erst mit der Einwechslung von Alexander Kinsvater, der erst tags zuvor aus dem Urlaub zurückgekehrt war, geriet auch der SVG-Kasten häufiger in Gefahr. Tatsächlich traf der RWO-Torjäger zum 1:5 (78.) und hätte bei einem Heber kurz vor Schluss sogar fast noch sein zweites Tor markiert. Dass Kinsvater zurück ist und der ebenfalls eingewechselte Alexander Luik nach seiner Verletzung erstmals wieder mitwirkte, waren aus Alzeyer Sicht wohl die erfreulichsten Tatsachen des Abends. Wer im Pokal einen höherklassigen Gegner beeindrucken will, muss anders auftreten. Der Gast war jederzeit und in allen Belangen schneller und besser gewesen.